Die Inflation im Euro-Raum sinkt zwar, aber mit 8,5 Prozent liegt sie noch weit über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat angekündigt, den Leitzins weiter zu erhöhen, um den Preisdruck zu bekämpfen. In ihrer Rede vor dem Europaparlament in Straßburg betonte sie, dass die Kerninflation immer noch hoch sei, obwohl sie Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausklammert.
Die EZB hatte bereits im vergangenen Jahr fünf Zinserhöhungen in Folge vorgenommen, um die Inflation zu bekämpfen. Auf der nächsten Sitzung im März plant die EZB eine weitere Erhöhung um 50 Basispunkte. Damit würde der Leitzins auf 3,5 Prozent steigen. Allerdings erwartet die EZB, dass die Wirtschaft in nächster Zeit schwach bleiben wird, obwohl die Energiepreise gesunken sind.
Das mittelfristige Inflationsziel von zwei Prozent ist nach wie vor weit entfernt. Die Kerninflation, die die schwankungsreichen Preise ausklammert, stagniert bei 5,2 Prozent. Lagarde betonte, dass die Löhne schneller steigen als die Inflation, was die Beschäftigungsdynamik und das Vertrauen in die Wirtschaft stärkt. Dennoch bleibt die Frage, wie die Löhne die hohe Inflation auffangen können.
Die EZB achtet genau auf die langfristigen Inflationserwartungen und warnt davor, dass ein Ausufern dieser Erwartungen den Kampf gegen Inflation noch schwieriger machen würde. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist für den 16. März geplant.
Insgesamt bleibt die Lage im Euro-Raum angespannt, und die EZB setzt weiter auf harte Maßnahmen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Die Auswirkungen dieser Politik auf die Wirtschaft und die Verbraucher sind jedoch noch unklar und werden sich in den kommenden Monaten zeigen.