Nicht erst seit der Wohnraum knapp wird, haben Menschen sich mit kleinen Wohnungen auseinandergesetzt. In Metropolen ist es schon immer so gewesen, dass sich die Einwohner oft mit weniger Platz zum Wohnen arrangieren mussten.
Allgemein in Deutschland üblich und bekannt ist wohl die gängigste Variante von Wohnraumsplitting die sogenannte WG (Wohngemeinschaft). Vor allem Studenten nutzen diese Möglichkeit ihre Wohnkosten niedrig zu halten. Doch aufgrund der immer schwierigeren Wohnraumsituation erlebt die WG nun auch verstärkt in anderen Gesellschaftsschichten an Bedeutung. Doch in einer solchen Gemeinschaft muss man sich eben nicht nur mit einem geringeren Maß an Platz abfinden. Auch die Privatsphäre in den geteilten Bereichen, wie zum Beispiel Badezimmer, Küche oder Wohnzimmer, teilt man so mit den anderen Mitbewohnern. Nicht jedermanns Sache. Auch die Einteilung von Putzplänen, der Müllbeseitigung sowie die gerechte Aufteilung der Wohnungs- und Verbrauchskosten ist nicht immer einfach. Bevor man also in eine Woohngemeinschaft einzieht sollte man sich also selbst hinterfragen, inwiefern man ein geeigneter Mitbewohner sein kann.
In Amerika liegt der Ursprung der Tiny Houses. Diese finden jetzt auch in Deutschland immer mehr Interessenten. Wobei im Vergleich zu Amerika die Bestimmungen dazu in Deutschland etwas schwieriger sind. Tiny Houses sind in zwei unterschiedliche Arten aufzuteilen. Die Häuser, die auf Rädern stehen und die, die fest mit dem Grundstück verbunden sind. Hier trennt sich auch schon der juristische Weg, denn die Häuser auf Rädern unterliegen der Straßenverkehrsordnung und sind somit wie ein Wohnwagen zu behandeln.
Anders verhält es sich bei den Tiny Houses mit Fundament. Hier gilt das Baurecht. Genauso unterliegen diese Objekte der Energieeinsparverordnung. Zwar unterliegen Häuser unter 50 m² noch der Enev 2014, trotzdem muss man die Bestimmungen einhalten und berücksichtigen. Die schwierigste Aufgabe für ein Tiny House mit Fundament ist wohl die Grundstückssuche. Ein geeignetes Grundstück kann schwer zu finden sein. Denn man muss die Bebauungspläne oder auch bestimmte Baulinien einhalten. Wer also auf das Flair eines „Wohnwagens“ verzichten möchte, setzt sich mit der Grundstückssuche auseinander.
Sich im Wohnraum zu verkleinern oder auch von Beginn an platzsparend zu leben, bedeutet nicht unbedingt Verzicht. Viel mehr regt es die eigene Kreativität an und hat sowohl bei Architekten und Bauträgern neue Konzepte hervorgerufen. Nicht nur das Bauen auf kleinem Raum, sondern auch das Interior Design hat sich dahingehend verändert. Exzellente Wohnraumideen und Kombi-Möbel ersetzen hier das eingestaubte und bekannte Mobiliar.
Im Vordergrund vieler Wohnplatzsparer steht aber nicht nur der finanzielle Benefit sondern auch ein ideeler Wert, eine Idee. Abseits vom Konsum und der ständigen Jagd nach etwas mehr wollen sich Einige auf das Wesentliche konzentrieren. Und beim Durchsuchen unserer vollausgestatteten Küche, werden wir feststellen, dass auch wir nicht wirklich alles brauchen. Der Verzicht auf mehr Wohnraum bedeutet auch Verzicht auf viele unnütze Dinge die Platz verschlingen. Somit begibt man sich sozusagen auf den Weg des Minimalismus.